Lesung/ Lection/ Lecture: Zwei Lesungen International engagierter Klassiker*innen

Wann: 07.11.2019 19.30 Uhr

Wo: Literaturhaus Köln

Sarah Ladipo Manyika hat mit ihrem Roman "Wie ein Maultier, das der Sonne Eis bringt" (Hanser 2019), das Zeug zur Klassikerin bewiesen. Der Roman wird 2016 für den Goldsmiths Preis nominiert und von zahlreichen namhaften KollegInnen wie Aminatta Forna, Jamal Mahjub, Bernadine Evaristo hoch gelobt. E.C. Osundo schreibt: "unforgettable...a powerful meditation on loss, memory, exile and loneliness. The characters in this novel will stay with you". Sie entschied sich bewusst für einen nigerianischen Verlag, Cassava Republic Press, um dem Ungleichgewicht der Macht in einer Welt entgegenzutreten, in dem westliche Verlage weiterhin das Monopol für die Veröffentlichung von Werken afrikanischer AutorInnen besitzen. Als Weltenbummlerin mit sehr unterschiedlichen Lebensstationen auf drei Kontinenten ist sie zudem durch ihre Essays, akademischen Schriften und Kurzgeschichten zu einer Expertin der "kulturellen Übersetzung" geworden.

Lesung und Gespräch moderiert: Olumide Popoola

Boubacar Boris Diop gehört zu den Klassikern des sogenannten frankophonen Afrika mit einem umfassenden Oevre an literarischen dramatischen und journalistischen Texten. Berühmt wurde er mit seinem Roman über den Genozid in Ruanda 1994: „Murambi, le livre des ossements“, Editions Stock 2000, (2. Auflage Edition Zulma Paris 2011, („Murambi, das Buch der Gebeine“, Edition Hamouda 2010), das im Erscheinungsjahr auf der Internationalen Buchmesse in Harare zu einem der 100 wichtigsten Bücher afrikanischer AutorInnen gekürt wurde. Auf Initiative der Journalisten Nocky Djendanoum und Maimouna Coulibaly Rwanda: Écrire par devoir de mémoire war Diop als einer von zehn SchriftstellerInnen nach Ruanda gereist, um über den Völkermord 1994 zu schreiben. Die panafrikanische Initiative führte in der Folge zu heftigen Kontroversen um die Legitimität, die Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Auseinandersetzungen mit dem Genozid. Schon lange hatte Diop den Wunsch gehegt, in seinen Muttersprache schöpferisch tätig zu sein. Es brauchte aber den bestürzenden Einblick in den Genozid in Ruanda und die Mitschuld Frankreichs, um den Wunsch in die Tat umzusetzen. So entstand der 2006 in Dakar veröffentlichte Doomi Golo auf Wolof.

Lesung und Gespräch moderiert: Carine Debrabandère

Bei beiden Lesungen liest Dela Dabulamanzi die deutschen Romanauszüge vor.

Preis: 12/8Euro

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